Wahlprogramm 2023

Zur Wahl des Fachbereichtsrates und der Fachschaftsvertretung im Sommer 2023 haben wir uns mit folgenden Themen beschäftigt:

Das Archiv mit Wahlprogrammen von vergangenen Legislaturperioden ist hier.

Erweiterung des Lehrangebotes zum Klimaschutzrecht
Das Klimaschutzrecht ist die Summe der Rechtsnormen, die dem Schutz des Klimas durch Vorbeugung und/oder Wiederherstellung dienen. Momentan kann hierüber an unserer Fakultät lediglich im Rahmen der Vorlesung Umwelt- und Planungsrecht BT gehört werden. Das ist ein Anfang, jedoch nicht genug, um sich in diesem Querschnittsrechtsgebiet umfassend Wissen aneignen zu können.
Deshalb setzen wir uns für eine Erweiterung des Lehrangebots zum Klimaschutzrecht ein.

Abbau von psychischem Druck
Das Jurastudium ist ein umfangreiches und extrem interessantes Studium, jedoch kann es durchaus auch seine Höhen und Tiefen haben. Auch wenn man bereits viel Zeit in die Vorbereitung einer Klausur gesteckt hat, bleibt das Gefühl noch nicht genug getan zu haben und der einfache Blick zur Seite hilft da häufig auch nicht weiter. Diesem Gefühl von Überforderung und teilweise sogar Panik lässt sich jedoch im Austausch mit Studierenden begegnen und gleichzeitig die eigene Lerneffektivität steigern. Mit Projekte, wie der „Fuck-Up-Night“, versuchen wir schon seit längerem eine offene Kommunikation über den eigenen Leistungsdruck, Erfolge sowie Misserfolge zu fördern und aufrecht zu erhalten. Deshalb ist es uns wichtig mehr über solche „Tabuthemen“ zu sprechen, damit sich die Klausuren am Ende nicht anfühlen wie der „Endgegner“!

Mehr Körbe und Gesetzessammlungen im RWS
Wir als Kritische setzen uns für mehr Anschaffungen im RWS ein. Das bedeutet: endlich Körbe und mehr Gesetzestexte. Schluss mit dem Transport dessen, was gerade so die zwei Hände füllt und die Rennerei um Gesetzestexte.

Unirep stärken – Ruhetag einführen und umfassendes Streamingangebot schaffen
Unser Unirep hat zu Recht einen exzellenten Ruf. Es muss unser Anspruch bleiben, diesen zu erhalten und das Lehr- und Lernangebot weiter zu entwickeln.
Mit den derzeitigen Kurszeiten wird die wichtige Lernzeit in den Morgenstunden genommen. Eigenverantwortliches Lernen bleibt auf der Strecke. Zudem kollidieren die Kurszeiten ggf. mit einem Nebenjob. Daher fordern wir zumindest einen freien Tag in der Woche.
Darüber hinaus fordern wir die Wiedereinführung des umfassenden Streamingangebots. Auch wenn dieses von der Zustimmung der Dozent:innen abhängig ist, streben wir ein solch vollumfassendes Angebot an, um maximale Flexibilität zu gewährleisten.
Die Bände der Online-Lektionen werden derzeit nicht ausreichend gedruckt. Wir fordern, dass diese für alle zur Verfügung stehen, da sie eine ideale Nachbereitung ermöglichen. Zudem drängen wir darauf, dass diese mithilfe von angemessenen Autorenfristen pünktlich erscheinen. Um die Nachbereitung abzurunden, setzen wir uns für die Einführung einer umfassenden digitalen Karteikartensammlung ein.
Ferner ist der Anhang der Online-Lektionen zu umfangreich. Die Überfrachtung hindert an einer angemessenen Nachbereitung. Die Bestandteile (Rechtsprechung, Schrifttum,
Gesetzgebung) können gut komprimiert werden. Im Sinne von „Wir prüfen, was gelehrt wird“ sollte der Fokus bei den Hinweisen auf dem 1. Examen und keinesfalls auf dem 2. Examen liegen.

Diversität im Professorium und an der Fakultät
Wenn man einen Blick auf das Professorium an unserer Fakultät wirft, fällt eins auf – die Homogenität der Lehrenden.
Außerdem greifen Sachverhalte in Vorlesungen und Arbeitsgemeinschaften immer noch Stereotype und Vorurteile auf.

Damit soll Schluss sein!
Wir möchten uns dafür einsetzen, dass unterrepräsentierte Gruppen stärker in der Wissenschaft gefördert werden und die gesellschaftliche Realität an der Fakultät widergespiegelt wird. Unsere Fakultät sollte für ein differenziertes Weltbild stehen und die Vielfalt der Gesellschaft darstellen, statt unterschiedliche Diskriminierungsformen und Klischees in Form von Sachverhalten in der Lehre zu reproduzieren.

Seminarplatzvergabe und Restplatzbörse
Es stehen zwar jedes Semester viele spannende Seminare zur Auswahl, man kann sich jedoch nur für eines dieser Seminare bewerben und sich nicht sicher sein, dass man auch tatsächlich einen Platz bekommt. Die Vergabe der Plätze erfolgt nämlich im Falle einer Überbelegung je nach Betreuer:in unterschiedlich: Noten, Semesterzahl, Motivation oder sogar Zufall können eine Rolle spielen.

Wenn man dann nicht den Wunschplatz erhält, muss man sich mit der sogenannten „Restplatzbörse“ abmühen, bei der in den seltensten Fällen noch Seminare übrig sind, die man auch wirklich spannend findet. Durch diese Problematik überlegt man es sich lieber mehrmals, ob man sich wirklich für ein beliebtes Seminar bewerben sollte. Es muss in jedem Fall ein transparenteres und einsichtigeres Verfahren her!

Wir haben zum Beispiel durch das Tool „faire Verteilung“, mit dem über das Learnweb bereits AG-Plätze verteilt werden, schon die nötigen Möglichkeiten, all das umzusetzen. Auch in anderen Studiengängen an unserer Universität werden mit einheitlichen und transparenten Verfahren Seminarplätze vergeben. Für die entsprechende Umsetzung an unserer Fakultät setzen wir uns weiter ein!

Zukunftsorientierter Umgang mit künstlicher Intelligenz
Vor einigen Monaten veröffentlichte das Unternehmen OpenAI das Tool ChatGPT, das künstliche Intelligenz einsetzt, um mit Nutzern textbasiert zu kommunizieren. Dabei beantwortet der Chatbot Fragen zu jedem erdenklichen Thema und verfasst eigenständig Texte.

Während das Rektorat der Uni Münster die Nutzung von ChatGPT und anderen KI-Systemen im Kontext von Prüfungen zunächst für unzulässig erklärt hat, soll an unserer Fakultät jedoch ein weniger restriktiver Ansatz verfolgt werden.

Statt sich den Vorteilen, die der Einsatz von KI in der juristischen Ausbildung ermöglicht, pauschal zu verschließen, sollen Professor:innen und Studierende gemeinsam ein zukunftsorientiertes Konzept erarbeiten, das rechtliche Klarheit schafft.

In unserer Gremienarbeit setzen wir uns als Kritische Jurist:innen daher u.a. im Studienbeirat dafür ein, dass die Verwendung von KI sinnvoll in das Jurastudium implementiert wird. Nur so können Jurastudierende auf eine Arbeitswelt vorbereitet werden, in der KI eine immer größere Rolle spielt.

Mehr studentische Mitbestimmung
Du hast die Nase voll davon, von höherrangigen Angehörigen der Universität übergangen zu werden? Wir auch! Deswegen machen wir als Kritische Jurist:innen uns für mehr studentische Mitbestimmung stark – damit unsere Lehre und Fakultät studierendenfreundlicher werden und mehr Wert auf unsere Belange gelegt wird.

Archiv
Die Wahlprogramme von vergangenen Legislaturperioden sind hier zu finden: